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H. P. Lovecraft

Howard Phillips Lovecraft (* 20. August 1890 in Providence, Rhode Island; † 15. März 1937 ebenda; meist nur H. P. Lovecraft) war ein amerikanischer Schriftsteller. Er gilt als der bedeutendste Autor phantastischer Horrorliteratur des 20. Jahrhunderts und hat mit dem von ihm erfundenen Cthulhu-Mythos zahlreiche Nachfolger beeinflusst.

Im Grunde nimmt Lovecraft eine Außenperspektive ein, in der die Menschheit im Chaos des Kosmos völlig bedeutungslos ist.

Roman Kasperski

Zu Lovecrafts Lebzeiten erschien nur die umfangreiche Erzählung Schatten über Innsmouth als Buch, während die anderen Texte in Pulp-Magazinen wie Weird Tales veröffentlicht wurden. Nach seinem Tod gaben August Derleth und Donald Wandrei mehrere Sammelbände im Verlag Arkham House heraus, die in vielen Taschenbüchern nachgedruckt wurden.

Auf diese Weise entwickelte sich Lovecraft in den folgenden Jahren zu einer Kultfigur, die oft unkritisch und epigonal verehrt und nachgeahmt wurde. Zahlreiche Imitationen und Verfilmungen aus dem Fundus des Cthulhu-Mythos reichten an die Vorbilder in der Regel nicht heran. Neben der Hochachtung gab es von einigen Seiten auch schroffe Ablehnung, Häme und Spott. Im Laufe der Zeit beschäftigen sich Literaturkritiker und Essayisten mit Lovecraft, untersuchten Stil und Erzähltechnik, Psychologie, Mythologie und auch rassistische Vorstellungen, die sich in einigen Erzählungen, Abhandlungen und Briefen zeigen.

Werk

Erzählungen

Lovecrafts erzählerisches Werk wird in der Regel dem „Supernatural Horror“, also der übernatürlichen Horrorliteratur zugeordnet. Lovecraft selbst sah sich als Erben einer ehrwürdigen literarischen Tradition:

„Die älteste und stärkste Emotion des Menschen ist Furcht, und die älteste und stärkste Form der Furcht ist die Angst vor dem Unbekannten. Diese Tatsachen wird kaum ein Psychologe bestreiten, und sie begründen ein für allemal Echtheit und Rang der übernatürlichen Horrorgeschichte als literarische Form.“

– H. P. Lovecraft: Supernatural Horror in Literature, S. 12

Der Titel seines Essays Supernatural Horror in Literature sollte nicht darüber täuschen, dass er zu den Vorläufern des Cosmic Horror nicht nur die Klassiker des englischen Schauerromans, sondern auch Werke der Schwarzen Romantik wie Henry JamesThe Turn of the Screw oder Byrons Childe Harold’s Pilgrimage zählte.[4]

Lovecrafts Schaffen lässt sich grob in drei Kategorien unterteilen: traditionelle Schauergeschichten, Traumweltgeschichten und die Mythosgeschichten. Hinzu kommen viele Gedichte, Essays und unzählige Briefe.

Zur ersten Kategorie zählen viele der frühen Kurzgeschichten wie etwa Der Alchemist und Dagon, die erkennbar an Edgar Allan Poe erinnern, dessen unheimliche, teils makabre Erzählungen einen großen Einfluss auf den Lovecraft der jüngeren Schaffensperiode hatten. Typische Schauplätze sind Friedhöfe und verlassene, unheimliche Häuser. Die Geschichten sind durch keinen Hintergrund miteinander verbunden; Lovecraft wurde allerdings oft von Albträumen inspiriert, und in einigen dieser Erzählungen lassen sich bereits Motive ausmachen, die später wiederkehren sollten.

Zur Traumwelt gehören eine Reihe von mystischen und mythischen Kurzgeschichten, die von Lord Dunsanys Erzählungen und William Beckfords Schauerroman Vathek inspiriert wurden[5] und eher der Fantasy als der phantastischen Literatur zuzuordnen sind. Fremdartige Landschaften, exotische Städte, verbotene Berge, geheimnisvolle Götter – mit all diesen Phänomenen ist diese Welt ausstaffiert und dient als gemeinsamer Hintergrund; dazu kommen Ghoule, Ghasts, Dryaden und weitere bizarre Wesen. Auch Katzen, denen Lovecraft ebenso wie Poe zugetan war, sind bevorzugte Bewohner dieser Region. Es gibt zudem einige mehrfach wiederkehrende Charaktere wie einen gewissen Kuranes – im Traum ein König, im wachenden Leben ein Nichts – oder etwa den berüchtigten Traumreisenden Randolph Carter, quasi ein Alter Ego des Autors.

Die Mythosgeschichten bilden einen lose zusammenhängenden Kreis von Erzählungen, auf denen Lovecrafts heutiger Ruhm und Status als Kult-Autor zum größten Teil beruht; mit ihnen fand er zu seinem großen Thema. Sie mögen beeinflusst sein von Arthur Machen, mit seinen sorgfältig konstruierten Geschichten vom Überleben eines uralten Übels und der verborgenen Mystik, die hinter der Realität steht. Die Geschichten bilden die Basis für den Cthulhu-Mythos, der von anderen Autoren erweitert wurde. Lovecraft selbst sprach vom Arkham Cycle, da in vielen seiner Geschichten die fiktive neuenglische Stadt Arkham vorkommt; andere Namen für den Kreis lauten Yog-Sothoth-Zyklos oder Cthulhu-Zyklus, nach der prominentesten Schöpfung Lovecrafts, die im ersten wirklichen Vertreter des Zirkels mit The Call of Cthulhu 1926 ihr Debüt hatte.

Hintergrund

Direkten Einblick in seine konzeptionelle Arbeitsweise gibt Lovecraft in den Essays Anmerkungen zum Schreiben unheimlicher Erzählungen und Einige Anmerkungen zu interplanetarischen Erzählungen sowie in seinem Anmerkungs- und Notizbuch.[8] Er vertrat Poes Theorie der kurzen Erzählung,[9] wonach jede Geschichte erst dann ihren maximalen Effekt entfaltet, wenn sie in einer einzigen Sitzung komplett durchlesbar ist. Daher schrieb Lovecraft – wie Poe – keine längeren Romane.

Einflüsse

Zu den Autoren mit dem größten Einfluss auf Lovecraft zählen Edgar Allan Poe, mit dem er sich stilistisch, konzeptionell und inhaltlich seelenverwandt fühlte, und Lord Dunsany, über den er ein huldigendes Essay verfasste und aus dessen Erzählungssammlung The Book of Wonder der Ich-Erzähler in der frühen Kurzgeschichte Stadt ohne Namen rezitiert. Neben ihnen sind antike Geschichtsschreiber und Schriftsteller wie Herodot, Plutarch und Epikur sowie Arthur Machen, Lord Byron, Charles Baudelaire und William Butler Yeats zu nennen, deren Namen er ebenfalls in mehreren Geschichten einbaute. In Lovecrafts früher Erzählung Die Dichtkunst und die Götter werden vor allem Dante, Shakespeare, Goethe, John Keats, John Milton, Platon und Homer als „göttlich“, ja als „Traumgestalten der Götter“ aufgeführt. Des Weiteren inspirierten Lovecraft bildende Künstler wie Jack Butler Yeats, Harry Clarke, Aubrey Beardsley, Johann Heinrich Füssli, Gustave Doré und Francisco de Goya. Letztere drei nennt er in Pickmans Modell explizit beim Namen.

Lovecraft ließ sich bisweilen von zeitgenössischen Autoren anregen, indem er bestimmte Namen und Wesenheiten in sein eigenes Werk übernahm. Von Clark Ashton Smith, dessen Lyrik und Prosa er enthusiastisch lobte und mit dem er eine rege Brieffreundschaft pflegte, lieh er sich den Namen „Tsathoggua“ für seine Erzählung Der Flüsterer im Dunkeln, während Smith Elemente des Cthulhu-Mythos einsetzte und mit dem „Book of Eibon“ auf das Necronomicon Lovecrafts reagierte.[10]

Cosmicism und Weltbild

Der Cosmicism ist eine literarische Philosophie, die von H. P. Lovecraft begründet und oft von ihm als Bezeichnung für seine weird fiction verwendet wurde. Für Lovecraft konnte die moderne, von der Wissenschaft durchwirkte und deterministisch bestimmte Weltsicht keine Wunder mehr bieten. So versetzte er die Quelle des Schreckens vorzugsweise in die Vergangenheit oder in die Tiefen des Weltalls. Aus diesen zwei bodenlosen Abgründen der Zeit und des Raumes erheben sich kosmische Kräfte und dringen in das alltägliche Leben der im Vergleich mit ihnen völlig unbedeutenden Menschen ein, in der Regel in der vertrauten und beschaulichen Umgebung, in der der Autor aufwuchs. Die Vergangenheit der Erde birgt mehrere den Menschen weit überlegene Rassen, von denen zum Teil in entlegenen Gebieten noch Spuren und Relikte künden; aus dem All und aus anderen, „äußeren“ Dimensionen drohen Furcht einflößende kosmische Gottheiten, deren alleiniger Anblick schon genügt, sterbliche Menschen dem Wahnsinn anheimfallen zu lassen.

Lovecraft vertrat ein äußerst pessimistisches Geschichtsbild, das die anthropozentrische Stellung des Menschen negiert und ihn als einen unter anderen historischen Bewohnern des Planeten Erde einordnet. Betrachtet man dessen marginale Geschichte und den primitiven Stand der Zivilisation, steht der Mensch ebenso unbedeutend wie verletzlich da. So sind die Erzählfiguren Lovecrafts den einbrechenden Gewalten und Mächten des Kosmos hilflos ausgeliefert. Die Konfrontation mit dem absoluten Grauen führt den wegen seiner scheinbaren Authentizität gern gewählten, direkt betroffenen Ich-Erzähler am Ende häufig in Wahnsinn, Tod oder Selbstmord. Die Wehrlosigkeit des Individuums steigert sich in den Erzählungen, in denen der Cthulhu-Mythos ausgearbeitet ist, zur kosmischen Bedrohung für die gesamte Menschheit.[11]

Für Michael Koseler treffen Lars Gustafssons Überlegungen zur Stellung des Menschen in der phantastischen Kunst auch auf Lovecrafts Weltbild zu. Gustafsson wies in seinem Essay Über das Phantastische in der Literatur auf den Unterschied hin, die Welt als natürliches Milieu des Menschen darzustellen oder als Ort, wo er zufällig gelandet ist und dessen Kräften er so hilflos ausgeliefert ist, wie es auf den Gefängnisbildern Giovanni Battista Piranesis dargestellt ist. Bedenke man, wie tiefgehend die Menschheitsgeschichte bei Lovecraft von fremdartigen Kulturen eingeschlossen werde, sei der Mensch in seinem Werk ein „Fremde(r) auf Erden“.[12]

Diese Erzählungen sind präzise konstruiert und laufen häufig nach einem ähnlichen Schema ab. Als Bekenntnis, Brief oder Tagebuch angelegt, schildern sie mit vielen Vordeutungen das kafkaeske Einbrechen des übermächtigen Fremden in das Leben gewöhnlicher Menschen, oftmals ausgelöst durch Nachforschungen oder Expeditionen, die es besser nie gegeben hätte. Dabei sind die menschlichen Charaktere dem Übernatürlichen fast durchweg schutzlos ausgesetzt und verfallen häufig dem Wahnsinn, wenn sie die Augen gegenüber der Wahrheit nicht mehr verschließen können.

In seinen gelungensten Texten, zu denen Die Ratten im Gemäuer, Die Musik des Erich Zann, Cthulhus Ruf oder Schatten über Innsmouth gerechnet werden, versetzt Lovecraft den Leser gewaltsam in eine bedrohliche Sphäre. Die Spannung entsteht, indem der neugierige Erzähler (und so der sich mit ihm identifizierende Leser) immer tiefer in die Welt des Bösen eindringt, dem er sich schließlich gleichsam lustvoll hingibt. In der „Vereinigung“ mit dem Grauenvollen, das anfangs noch als widerlich geschildert wird, ist nach Ansicht Rein A. Zondergelds die erotische Komponente in den Erzählungen Lovecrafts spürbar, der ein gehemmter Eremit gewesen sei.[13]

Lokalität und Motivation

Lovecraft zog die Ausstrahlung seiner Erzählungen aus Themen und Ängsten, die ihn tief bewegten: die moderne Weltsicht, die den Menschen aus dem Zentrum der Schöpfung reißt und zu einem Staubkorn im All reduziert; die Liebe zur Vergangenheit mit ihren zugedeckten Geheimnissen; die Angst vor Inzucht, Dekadenz, Regression, kulturellem Zerfall, historischem Verfall und nicht zuletzt seine rassistisch grundierte Furcht vor „rassischer Verunreinigung“. Eine ganz spezifische Abscheu vor Meeresgetier hat in zahlreichen Geschichten Spuren hinterlassen. Die Erzählungen sind meist in seiner Heimat angesiedelt, dem Neu-England des 20. Jahrhunderts; daneben gibt es Ausflüge in entlegene Regionen (Antarktis, Australien, Afrika, Arabien, Europa, Südamerika) und die lokale Vergangenheit. Gerade in der Kombination des alltäglich Vertrauten mit dem unsagbaren Schrecken aus weiter Vergangenheit, ferner Zukunft oder kosmischen Tiefen liegt einer der besonderen Reize seiner Texte.

In den weniger kosmisch orientierten Erzählungen spielen Phänomene der Degeneration und Inzucht eine wichtige Rolle. Zu ihnen gehören Arthur Jermyn, Die lauernde Furcht, Die Ratten im Gemäuer und das späte Werk Schatten über Innsmouth.[14] So wird das Grauen in der Fortsetzungsgeschichte Die Lauernde Furcht in Form degenerierter Ungeheuer auf die Spitze getrieben, die maulwurfsartig eine Gegend um die Catskill Mountains unterhöhlt haben und die hinterwäldlerischen Bewohner seit Jahrhunderten heimsuchen. Nach Auffassung Sunand T. Joshis wäre es billig, Lovecrafts Fixierung auf Degenerationsprobleme amateurpsychologisch zu deuten, etwa mit seinem Verständnis der Sexualität zu erklären und auf die Todesursache seines Vaters Winfield Scott zu verweisen,[14] der sich vermutlich bei einer Prostituierten oder einem anderen Sexualpartner noch vor der Eheschließung mit Neurosyphilis infizierte und daran starb.[15] Es sei ergiebiger, auch dieses Thema mit seinem Rassedenken zu erklären.

Bibliografie

Lovecraft hinterließ aufgrund seines relativ frühen Todes ein eher schmales belletristisches Werk, das zudem in zahlreichen Zeitschriften verstreut war, sowie eine sehr umfangreiche Korrespondenz. Weniger bekannt sind seine Essays, Teile seiner Rezensionen, seine Theaterstücke und Gedichte. Dank seiner Freunde und Kollegen Robert H. Barlow, August Derleth und Donald Wandrei, die seine Werke sammelten, im eigens dafür gegründeten Verlag Arkham House veröffentlichten und somit vor dem Vergessen bewahrten, gilt Lovecraft heute als einer der bekanntesten Autoren der Horrorliteratur.

Erzählungen

Hauptartikel: Liste der Erzählungen H. P. Lovecrafts

Die ersten Sammelbände mit Erzählungen Lovecrafts erschienen ab 1939 in dem von August Derleth und anderen mit dem Ziel der Publikation der Werke Lovecrafts und nahestehender Weird-Fiction-Autoren gegründeten Verlag Arkham House. Die ersten Sammlungen waren:

  • The Outsider and Others. 1939. Mit dem Einleitungsessay Howard Phillips Lovecraft: Outsider von August Derleth und Donald Wandrei.
  • Beyond the Wall of Sleep. 1943. Kurzgeschichten, Gedichte und Essays.
  • Marginalia. 1944. Herausgegeben von August Derleth und Donald Wandrei. Enthält Kollaborationen, einige kleinere Kurzgeschichten, sowie Erinnerungen an und Essays über Lovecraft.
  • Something About Cats and Other Pieces. 1949. Enthält Essays von und über Lovecraft, sowie einige Gedichte und Überarbeitungen.
  • The Shuttered Room and Other Pieces. 1949. Enthält nur teilweise Arbeiten Lovecrafts, hauptsächlich kleinere Arbeiten und Juvenilia, ansonsten Essays über und Erinnerungen an Lovecraft. Nicht zu verwechseln mit The Shuttered Room and Other Tales of Terror (1971)., einem Band mit „postumen Kollaborationen“ Derleths.

Eine dreibändige Sammlung der Erzählungen Lovecrafts erschien ab 1963. Derleth teilte die Prosatexte in drei Bände auf. Chronologische oder thematische Kategorien spielten dabei offensichtlich keine große Rolle:

  • The Dunwich Horror and Others (1963): Enthält eine Mischung aus traditionellen Kurzgeschichten und Mythosgeschichten, darunter The Call of Cthulhu sowie The Shadow over Innsmouth und The Shadow out of Time.
  • At the Mountains of Madness, and Other Novels (1964): Enthält die meisten längeren Geschichten sowie die namensgebende, dazu The Case of Charles Dexter Ward und mehrere Traumgeschichten um Randolph Carter.
  • Dagon and Other Macabre Tales. (1965): Enthält die restlichen Traumweltgeschichten und viele traditionelle Kurzgeschichten minderer Qualität. Der Band ist mit Fragmenten und Jugendwerken aufgefüllt.

Weitere Bände enthalten sogenannte Kollaborationen von H.P. Lovecraft und August Derleth:

  • The Lurker at the Threshold. 1945.
  • The Survivor and Others. 1957.
  • The Watchers out of Time, and Others. 1974.

Tatsächlich handelt es sich um Werke Derleths unter Verwendung von Notizen und Entwürfen Lovecrafts.[56]

Eine textlich überarbeitete, von S. T. Joshi herausgegebene Neuausgabe der drei Bände Derleths erschien ab 1984 und war lange Zeit die maßgebliche Ausgabe:

  • The Complete Fiction of H. P. Lovecraft. Ausgewählt von August Derleth. Herausgegeben von S. T. Joshi. Arkham House, Sauk City, Wisc.
    • The Dunwich Horror and Others. Einführung von Robert Bloch. 1984, ISBN 0-87054-037-8.
    • At the Mountains of Madness, and Other Novels. Einführung von James Turner. 1985, ISBN 0-87054-038-6.
    • Dagon and Other Macabre Tales. 1965. Einführung von T. E. D. Klein. 1986, ISBN 0-87054-039-4.

Bei Hippocampus Press erschien 2015 eine dreibändige Ausgabe von Lovecrafts Erzählungen. Die gebundene Ausgabe war auf 750 Exemplare limitiert.

  • H. P. Lovecraft: Collected fiction: A Variorum Edition. Herausgegeben von S. T. Joshi. 3 Bde. Hippocampus Press, New York, NY 2015, ISBN 978-1-61498-108-4.
    • Band 1: 1905–1925, 530 S.
    • Band 2: 1926–1930, 538 S.
    • Band 3: 1931–1936, 520 S.

Lovecraft lebte in bescheidenen Verhältnissen und bestritt seinen Lebensunterhalt hauptsächlich mit dem Redigieren von Manuskripten anderer Verfasser. Die meisten dieser Texte wurden zunächst nur in Amateurzeitschriften abgedruckt. Einige Geschichten konnten jedoch (nach mehrfacher Überarbeitung) auch kommerziell publiziert werden. Seine Bearbeitungen beschränkten sich meist auf die Korrektur von Syntax, Sprache und Interpunktion. Doch gab es auch Manuskripte, die ihn so sehr interessierten, dass er aktiv daran mitwirkte. Manche Geschichten wurden von ihm so überarbeitet, dass man sie eigentlich als eigene Werke einstufen müsste. Nur Thema und Grundhandlung wurden vom ursprünglichen Fremd-Manuskript übernommen. Lovecraft sah sich hier eher als Co-Autor denn als Lektor. Viele der mit anderen Autoren verfassten Werke enthalten seine eigenen Ideen, sind aber stilistisch und inhaltlich von sehr unterschiedlicher Qualität. Einige von Lovecrafts eigenen Werken wurden postum durch andere Autoren bearbeitet. Alle derartigen Kollaborationen sind (soweit bekannt), oben rechts angemerkt.

Neben diesen bekannten und nachgewiesenen Kollaborationen Lovecrafts gibt es eine Reihe von Arbeiten, bei denen eine Beteiligung Lovecrafts behauptet oder angenommen wurde. Bei einigen weiteren Arbeiten, insbesondere den Kollaborationen Derleths, ist bekannt, dass allenfalls Ideen von Lovecraft eingeflossen sind. In diesem Zusammenhang sind die folgenden Autoren und Texte zu nennen:

Robert Bloch

  • Satan’s Servants („Die Diener Satans“)

Donald Burleson

  • The Pool („Der Teich“)

Lin Carter

  • The Bell in the Tower („Die Glocke im Turm“)

August Derleth

  • The Peabody Heritage („Das Erbe der Peabodys“)
  • The Gable Window („Das Giebelfenster“)
  • The Horror from the Middle Span („Das Grauen vom mittleren Brückenbogen“)
  • Witches’ Hollow („Das Hexenloch“)
  • The Lurker at the Threshold („Das Tor der Verderbnis“)
  • The Shuttered Room („Das vernagelte Zimmer“)
  • The Watcher out of Time („Der Beobachter aus der Zeit“)
  • The Fisherman of Falcon Point („Der Fischer von Falcon Point“)
  • The Survivor („Der Nachkomme“)
  • The Shadow out of Space („Der Schatten aus dem All“)
  • The Shadow in the Attic („Der Schatten in der Dachkammer“)
  • The Ancestor („Der Vorfahr“)
  • The Dark Brotherhood („Die Dunkle Bruderschaft“)
  • The Lamp of Alhazred („Die Lampe des Alhazred“)
  • The Return of Hastur („Hasturs Rückkehr“)
  • Innsmouth Clay („Innsmouth-Ton“)
  • Wentworth’s Day („Wentworths Tag“)

Sonia Greene

  • Four o’Clock („Vier Uhr“)

E. Hoffmann Price

  • The Vermont Horror („Das Grauen von Vermont“)

Duane W. Rimel

  • The Sorcery of Aphlar („Der Zauberer des Aphlar“)

Richard F. Searight

  • The Sealed Casket („Die versiegelte Urne“)

Henry S. Whitehead

  • Bothon („Bothon“)

Quelle